Die Leutasch und das Karwendelgebirge sind reich an Natur und Geschichte. Das in Jahrmillionen geformte Antlitz der majestätischen Berge hat sie alle gesehen: Mittelalterliche Hirten mit ihren Viehherden, die ersten sesshaften Bauern, adelige Grundherren, Flößer und nicht zuletzt Wanderer und Mountainbiker, die die uralten Wege neu erkunden. Wir stellen Ihnen fünf Gelegenheiten vor, die Leutasch und das Karwendel auf höchst unterschiedliche Weise zu erleben.
1 / Das Almenparadies Gaistal
Das überaus romantische Gaistal, das das Wettersteingebirge vom Mieminger Gebirge trennt, erstreckt sich von der Leutasch Richtung Ehrwald. Das von Almen, Wäldern und dem grauen Fels der Gipfel geprägte Hochtal ist ein Sehnsuchtsort für Wanderer und Biker. Ganz ohne Auto, in Wanderstiefeln oder auf dem Rad, kommt man der einmalig schönen Gebirgsnatur näher. Hier leben Rehe, Hirsche und Gämsen; die luftigen, klaren Höhen sind die Heimat des Steinadlers. Auf den Almen grasen Kühe, Schafe und Pferde und sieben der schönsten Almen weit und breit sind lohnenswerte Ziele von aussichtsreichen Wanderungen. Tipp: Packen Sie den Roman „Das Schweigen im Walde“ in Ihren Wanderrucksack und lassen Sie an einer stillen Stelle die Gedanken des Schriftstellers Ludwig Ganghofer auf sich wirken.
2 / Die Gleirschklamm bei Scharnitz
Berge und Klammen gehören in Tirol untrennbar zusammen. Eine der schönsten Schluchten ist die Gleirschklamm im Karwendel. Auf schmalem Steig, der über Brücken, seilgesicherte Stellen und durch Fels führt, ist man dem wilden, klaren Bergwasser ganz nahe. Kleine Wasserfälle durchschneiden imposante Felsformationen und Wasseramseln vollführen waghalsige Flugmanöver. Der Weg durch die Gleirschklamm erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Tipp: Verbinden Sie die 45-minütige Wanderung durch die beeindruckende Gebirgsschlucht mit dem Rundweg über den Isarsteig und die urige Scharnitzer Alm.
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3 / Der Große Ahornboden im Karwendel
Manche bezeichnen ihn als den schönsten Platz im Karwendelgebirge – den Großen Ahornboden mit seinen uralten Bergahornbeständen und dem quirligen Rissbach. Spätestens wenn man an der Eng Alm angekommen ist, meint man, mitten in einem Bilderbuch gelandet zu sein. Das Almdorf mit niedrigen Hütten aus wettergegerbtem Holz ist von Mitte Mai bis Mitte September die Heimat der Almleute, die das hier weidende Vieh hüten und den unvergleichlich würzigen Enger Almkäse herstellen. Das Weidevieh sorgt dafür, dass das Gras kurz und das typische Erscheinungsbild des Großen Ahornbodens erhalten bleibt. Tipp: Wo der Große Ahornboden ist, ist der Kleine Ahornboden nicht weit. Dieser liegt oberhalb des bekannteren Teils und ist auf jeden Fall eine Extrawanderung von bayerischer Seite wert – die steilen Kalkfelsen des Karwendel sind hier zum Greifen nahe.
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4 / Die Porta Claudia bei Scharnitz
Die Tipps 1 – 3 bezogen sich auf besondere Naturschönheiten, die Tipps 4 und 5 gelten der Geschichte und der Tradition. Die Porta Claudia stammt nicht aus römischer Zeit, wie der Name vermuten lässt. Vielmehr wurde die Verteidigungsanlage an der Engstelle des Scharnitzpasses im Isartal im 17. Jahrhundert gegen die anstürmenden Schweden errichtet. Benannt ist die Anlage nach Claudia de Medici, Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol, die das Land während des Dreißigjährigen Krieges schützen wollte. Die Sperre war so beeindruckend, dass sie sogar von Johann Wolfgang von Goethe während seiner Reise nach Italien beschrieben wurde. Was den Schweden nicht gelang, erreichten napoleonische Truppen im Jahr 1805, die anschließend bis Innsbruck vordrangen. Heute sind von der Porta Claudia beeindruckende, bis zu sechs Meter hohe Mauerreste erhalten. Einst wichtiger Grenzwall, ist die Porta Claudia heute ein sehr romantischer Ort und ein Geheimtipp für Geschichtsinteressierte. Tipp: Unternehmen Sie die kurze Kulturwanderung von Scharnitz zur Porta Claudia!
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5 / Almabtrieb in der Leutasch
Auch der schönste Almsommer endet unweigerlich Ende September. Auf den Hochalmen stehen alle Zeichen schon auf Winter, der eine oder andere Schneeschauer kann jetzt schon vom Himmel kommen. Für die Almleute und das Vieh ist der Abschied gekommen, der immer mit ein bisschen Wehmut verbunden ist. Rinder, Schafe und die semmelblonden Haflingerpferde wandern wieder Richtung Winterstall, wo sie die kalten Monate sicher und warm verbringen werden. Ist der Almsommer ohne Unfälle verlaufen, wird ausgiebig gefeiert. Die geschmückten Tiere werden im Tal willkommen geheißen und dann gibt es viel zu essen, zu trinken und zu erzählen. Tipp: Nehmen Sie am Almabtrieb in der Leutasch teil, der nach wie vor sehr ursprünglich und traditionell begangen wird.
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