Willkommen beim Klammgeist und seiner Familie
Im Gurgeln der Strudel, im Zischen der kleinen Wasserfälle und im Dröhnen des Wassers in den Gumpen kann man sie hören: Den Klammgeist, die Wasserfeen und Wasserzwerge, die nur von aufmerksamen Besuchern entdeckt werden und bei Nacht zu tosender Wassermusik wilde Tänze aufführen. So mancher Geist soll sogar schon auf einem Feuerschweif über dem Wasser geritten sein! Im Spiegelkabinett lugt man mit Hilfe der Sonnenstrahlen in die dunklen Ecken der Klamm und in der Ecke des Donnergrollens lauscht man ehrfürchtig dem rauen Atem des Klammgeists. In der Hexenküche kann man sehen, wie die Wassergeister mit den Strömungen ordentlich umrühren – und in der Nähe der Panoramabrücke soll sogar ein Schatz versteckt sein. Wer ist so mutig und begibt sich auf die Spuren der uralten Naturgeister in die Leutaschklamm?
Von der Leutasch auf den Klammgeistweg
3 km | 1,5 – 2 h Gehzeit | nicht kinderwagentauglich, nicht für Hunde geeignet | ganzjährig begehbar
Gleich vorweg: Es gibt drei Wege, auf denen die Geisterklamm erkundet werden kann. Einer davon startet am Parkplatz in Leutasch, die beiden anderen in Mittenwald, wobei der Koboldpfad mit dem Klammgeistweg kombiniert werden kann. Aber der Reihe nach! Vom Parkplatz in Leutasch wandern Eltern und Kinder zunächst rund 500 Meter auf einem Waldweg und lernen unterwegs die Sage vom Klammgeist kennen, denn schließlich stellt man sich als Gastgeber in seinem eigenen Reich auch vor! Die Regenbogenschlange windet sich um den Eingang zum Pfad, der an der Wand der Klamm schwebt und atemberaubende Blicke in die Tiefe des tosenden Schlundes eröffnet.
Ist man auf dem sicheren, aber luftigen Weg aus Stahlgitter unterwegs, meint man fast, durch die Klamm zu fliegen! Vorbei an der Geistergrotte und der Höllbrücke gelangen Klammbesucher zur Panoramabrücke, wo die Aussicht wirklich einmalig ist. Tief unten gurgelt und rauscht das wilde Klammwasser, die bis zu 75 Meter hoch aufragenden Klammwände geben nach oben den Blick in den Himmel frei. Die Urgewalten, die diese Klamm geformt haben, wirken an diesem Platz besonders intensiv und das Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den Stein“ wird hier zum hautnahen Erlebnis. Anschließend kann man wieder in den Wald aufsteigen und auf einem gemütlichen Wanderweg zurück zum Parkplatz gehen.
Noch mehr Klammgeist-Feeling auf dem Koboldpfad
1,9 km | 1:00 h Gehzeit | nicht kinderwagentauglich, nicht für Hunde geeignet | ganzjährig begehbar
Wanderfreudige Familien können ab der Panoramabrücke auch den Koboldpfad erkunden, der nach Mittenwald führt. Rechterhand geht es auf Serpentinen Richtung Mittenwald und zum Beginn des Koboldpfades beim Einstieg zum Wasserfallsteig. Von dort wandert man 500 Meter bergwärts bis zum Gasthof Gletscherschliff, wo es Zeit für eine Pause und eine kräftige Jause ist. Der Ausblick auf Mittenwald und Mittenwalder Karwendel ist großartig! Anschließend führt der Weg zunächst an einem großen Felsen vorbei, an dem die Spuren, die der Gletscher hinterlassen hat, deutlich zu sehen sind. Durch den Wald hinab gelangt man schließlich wieder zur Panoramabrücke. Tipp: Auf dem Koboldweg erfahren interessierte Kinder allerlei Interessantes zur Entstehung der Klamm und das Wirken des Gletschereises – eine naturkundliche Ergänzung der märchenhaften Klammgeist-Geschichte.
Rauschendes Intermezzo Wasserfallweg
400 m | 20 min Gehzeit | für Hunde geeignet | geöffnet Juli – September
Wandert man von Leutasch aus über den Klammgeistweg und einen Teil des Koboldweges, gelangt man zum Startpunkt des Wasserfallweges in Mittenwald. Selbstverständlich kann dieser Weg auch einzeln begangen oder nur mit dem Kobold-Rundweg kombiniert werden. Dieser älteste Klammweg besteht seit rund 130 Jahren und er führt direkt ins Herz der geisterhaften Klamm! Auf dem mit Geländer und Stahlseil gesicherten Weg aus Holzbohlen sind große und kleine Wanderer dem tosenden Wasser, den Strudeln in den Gumpen und den Klammwänden im engen Durchlass ganz nahe. Die Luft ist feucht und auch im Sommer kühl, der feine Wasserschleier legt sich auf die Klammgeistgäste. Der hölzerne Steg endet direkt vor dem etwa 23 Meter hohen Wasserfall. Je nach Tageszeit und Sonnenintensität kann man hier zauberhafte Lichteffekte beobachten.
Leutascherhof-Gastgeber Christian Wandl hat der Klammgeist jedenfalls schon vor vielen Jahren in seinen Bann gezogen: „Die Leutascherklamm ist zu jeder Jahreszeit ein Highlight für Familien mit Kindern. Sie ist immer anders, dabei stets geheimnisvoll, urzeitlich mystisch und ein eindrucksvolles Zeugnis für die Kraft des Wassers!“ Auf die Frage, ob er dem Klammgeist schon persönlich begegnet ist, antwortet er mit einem Augenzwinkern: „Vielleicht!?“
Lust auf einen geistermäßig märchenhaften Ausflug? Dann nichts wie ab nach Leutasch, in das BIO Hotel Leutascherhof, nur zwölf Autominuten vom Eingang zur Geisterklamm entfernt!