In seinem Gebiet liegt beinahe das gesamte Karwendelgebirge, die Kronjuwelen tragen klingende Namen wie Großer Ahornboden, Hafelekar oder Isar-Ursprung. Doch die abwechslungsreiche Naturkulisse ist nur die eine Seite der Medaille. Durch nachhaltige Information, ein breites Bildungsprogramm und die Mobilisierung zahlreicher Ehrenamtlicher hat der Naturpark Karwendel die Fachjury voll und ganz überzeugt und den Spitzenplatz errungen.
Der Weg zum Ziel Naturpark des Jahres
Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturparks Karwendel, leitete die Bewerbung, die beim Verband der Naturparke Österreichs eingereicht wurde. Ein umfassender Fragebogen, Bilder und Hintergrundinformationen bilden alljährlich die Grundlage, auf der eine unabhängige Fachjury aus Vertretern des Umweltbundesamtes, der Alpine Pearls, der Universität Wien, des Umwelt-Bildungs-Zentrums und des ORF Kärnten ihre Entscheidung trifft. Naturschutz, Erholung und Tourismus, Umweltbildung, Regionalentwicklung sowie Öffentlichkeitsarbeit werden nach einem Punktesystem bewertet. Hermann Sonntag freut sich über 129 von insgesamt 150 möglichen Punkten: „Ein tolles Ergebnis, das die gute Zusammenarbeit und Projektumsetzung im Naturpark Karwendel bestätigt.
Hervorragendes Bildungsprogramm für Groß & Klein
Mit einem Blick auf das zurückliegende Jahr 2019 kann man die zahlreichen Aktivitäten des Naturpark-Teams erfassen: Insgesamt 274 Veranstaltungen mit rund 2.300 Teilnehmenden und die Errichtung des Naturpark-Infozentrums Scharnitz vermittelten die Anliegen des Naturparks in der Breite. Vor allem die Naturpark-Schulen sind eine wichtige Säule des Bildungsangebots. Hermann Sonntag: „Österreichweit gibt es bereits mehr als 100 Naturpark-Schulen, wir sind gut vernetzt und kommen der Aufgabe, schon bei Kindern das Bewusstsein für Natur und Naturschutz zu schärfen, sehr erfolgreich nach. Wir gehen in die Schulen, die Kinder kommen aber auch in die Naturparks.“ Besonders erwähnenswert ist das Junior-Ranger-Programm, das Kinder mit monatlich neuen Themen an die Vielfalt des Naturparks Karwendel heranführt.
Grenzüberschreitendes Naturpark-Engagement
Der Naturparkraum endet natürlich nicht an Landesgrenzen. Die Kooperation mit den bayerischen Nachbarn gehört daher für Hermann Sonntag zu seinen wichtigsten Aufgaben: „Wir arbeiten grenzüberschreitend zusammen, besonders beim Schutz alpiner Wildflüsse, den Naturpark-Schulen und dem Projekt KlimaAlps.“ Mit einheitlichen Beschilderungen, standardisiertem Monitoring und gemeinsamem Vogelschutz hilft man sich gegenseitig und verstärkt die Anstrengungen. Alle Grenzen sprengt auch das „Team Karwendel“: Seit bereits sieben Jahren engagierten sich Freiwillige für den Erhalt und die Qualitätssteigerung des Naturparks. „Ohne die zahlreichen freiwilligen Helfer hätten die vielen Almprojekte niemals umgesetzt werden können“, freut sich Hermann Sonntag. Darüber hinaus unterstützen die öffentliche Hand und mehr als 90 Projektpartner den Vorzeige-Naturpark in den Tiroler Alpen.
Naturpark-Partner BIO Hotel Leutascherhof
Eveline und Christian Wandl sind mit ihrer Heimat tief verbunden, die Unterstützung des Naturparks Karwendel ist daher nicht nur Ehrensache, sondern Herzensanliegen. Christian Wandl hat sich intensiv für die Errichtung des Naturpark-Infozentrums Scharnitz samt Museum und Erlebnisspielplatz eingesetzt. Mit dem aktiven Engagement beim Projekt „Lebensbäume“ helfen die Wandls beim Erhalt von Totholz- und Höhlenbäumen, die für Spechte und Eulen lebensnotwendig sind. Der Erlös stammt aus dem Verkauf der Specht-Weine, die im Leutascherhof angeboten werden. Pro verkaufte Flasche werden fünf Euro für das Projekt abgegeben.
Wenn Sie mehr über die Veranstaltungen im Naturpark wissen, sich über das Junior-Ranger-Programm informieren oder einen Blick in die Besucherzentren in Hinterriß und Scharnitz werfen wollen: Auf der offiziellen Website des Naturparks Karwendel sind Sie genau richtig!