Das österreichische Tierschutz-Volksbegehren
Der Initiator des Volksbegehrens, Dr. Sebastian Bohrn Mena, will gemeinsam mit engagierten Tierschützern in ganz Österreich eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Haltungsbedingungen von Nutztieren erreichen. Das Augenmerk der als Verein organisierten Bewegung richtet sich außerdem auf mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln, einer Stärkung der Bauern und mehr Tierwohl in öffentlichen Küchen. Der Tierqual in der Massentierhaltung, Importen und langen Tiertransporten sowie genmanipulierten Futtermitteln wird der Kampf angesagt. Noch bis Ende 2020 kann eine Unterstützungserklärung für das Tierschutz-Volksbegehren abgegeben werden, die für die Eintragungswoche im Jahr 2021 angerechnet wird.
Der „Leonhard-Preis“ als sichtbares Zeichen
Der heilige Leonhard von Limoges ist der Schutzpatron der alpenländischen Bauern und der landwirtschaftlich genutzten Tiere. Er dient als Namensgeber für die von der Salzburger Bildhauerin Elsbeth Bellartz gestalteten Skulptur, die die Gewinner in den drei Kategorien Gastronomie, Landwirtschaft und Alltags-Held erhalten. Das Besondere an der Preisvergabe: Die von einer Jury nominierten Bewerber werden von der Bevölkerung über Online-Voting gewählt. Für die entsprechende mediale Aufmerksamkeit und somit aktive Unterstützung des Tierschutz-Volksbegehrens sorgen ÖSTERREICH und oe24.at.
Sieger in der Kategorie Gastronomie: der Leutascherhof
Für Eveline und Christian Wandl ist der Leonhard-Preis eine tolle Bestätigung der jahrzehntelangen konsequenten Umsetzung ihrer Überzeugungen. Schon die Eltern von Christian Wandl entschieden sich bewusst für regionale und biologisch erzeugte Lebensmittel, der Leutascherhof setzt seit Langem als zertifiziertes BIO Hotel ganz bewusst auf Nachhaltigkeit, Regionalität und aktives Tierwohl. Die sorgfältige Aufzucht der Tiere, artgerechte Haltung und kurze Wege zum Schlachthaus vor Ort werden nicht zuletzt durch unabhängige Zertifizierungsstellen regelmäßig überprüft. Ein Vorteil für Tiere und Menschen, sind die Wandls überzeugt.
Tierwohl und Alternativen zum Fleisch im Hotelrestaurant
Christian Wandl: „Etwa ein Drittel des Fleisches erhalten wir direkt aus der Leutasch, die anderen zwei Drittel kommen aus Tirol, von unserem Partner Biometzgerei Juffinger. Wir verzichten bewusst auf Fleischimporte und lehnen Tiertransporte grundsätzlich ab. Da wir zu 100 Prozent Lebensmittel aus biologischer Erzeugung beziehen, können wir sicher sein, dass die Haltung der Tiere deutlich besser ist als in der konventionellen Landwirtschaft.“ Der bewusst Umgang mit dem Fleischkonsum lässt außerdem immer mehr Gäste zu vegetarischen oder veganen Alternativen greifen: „Rund 30 Prozent unserer Gäste essen fleischlos. Wir haben unser Angebot in den letzten Jahren auf diese Nachfrage konzentriert. Es ist für Tier, Mensch und Umwelt besser, weniger Fleisch zu essen und wenn, dann in hoher Qualität aus biologischer Landwirtschaft.“
Christian Wandls Engagement über das Hotel hinaus
Dem BIO Hotelier geht es um den bewussten Umgang mit dem Fleischkonsum und darüber hinaus um mehr Transparenz für Verbraucher und Gäste. Mit seinen Forderungen an die Politik kämpft er für die Veränderung eines Systems, das seit den 1970-er Jahren besteht und Verbraucher uninformiert hält. Seine Forderungen nach Kennzeichnung der Herkunft von Fleisch auf Speisekarten in Restaurants ist für ihn eine Frage der Fairness, denn: „Heute muss sich der Gast auf Aussagen des Wirtes oder Hoteliers verlassen und hat keine Möglichkeit, Bezeichnungen wie regional oder biologisch zu überprüfen.“ Es sei denn, der Gast kehrt in einem zertifizierten BIO Hotel oder BIO Restaurant ein – wie dem Leutascherhof – in dem Lieferanten und deren Produkte zu 100 Prozent nachvollziehbar sind.